Die Zwecke der Vereinigung sind:

 

Förderung der praktischen und wissenschaftlichen Belange der Kleintiermedizin.

Förderung der postgraduellen Fortbildung, der Fachkompetenz und der Qualität der Praxisführung

Förderung des Gedankenaustausches der Kleintiermediziner untereinander und Internationaler Gedankenaustausch mit Fachgesellschaften und -verbänden durch Mitgliedschaft der Vereinigung als österreichische Gruppe in der World Small Animal Veterinary Association (WSAVA), Federation of European Companion Animal Veterinary Associations (FECAVA) und ähnlichen internationalen Organisationen.

Durchführung von Jahrestagungen, Seminaren und Workshops zu spezifischen Fachfragen. Inhalte dieser Veranstaltungen sollen Arbeiten aus Forschung und Praxis sein.

Förderung der Fortbildung des Nachwuchses und der in der Kleintierpraxis beschäftigten Personen (z.B. Tierarzthelfer/innen etc.)

Vor der VÖK-Gründung hat es in Österreich fast keine Fortbildung für den Kleintiermediziner gegeben. Heute ist die VÖK die Fortbildungsplattform der österreichischen Kleintiermediziner. Über 1050 Mitgliedern und Gästen aus dem In- und Ausland steht das Fortbildungsangebot der VÖK zur Verfügung: Eine Jahrestagung in Salzburg und etwa 10 - 12 Seminare bzw. Workshops werden in verschiedenen Städten Österreichs organisiert.

Die Kleintiermedizin in Österreich:

Österreich hat 7,8 Millionen Einwohner. Die Heimtierpopulation setzt sich zusammen aus 524 000 Hunden in 16 % der Haushalte, 1,396 Millionen Katzen in 27 % der Haushalte, 379 000 Vögel in 6,6 % der Haushalte, 809 000 Fische in 3,5 % der Haushalte und 473 000 anderen Heimtieren in 9,8 % der österreichischen Haushalte.

In Österreich gibt es etwa 2550 Tierärzte, davon sind 1450 mit Praxis, 500 spezialisierte Kleintierpraktiker, ca. 530 betreiben eine Gemischtpraxis. Von der Gesamtheit der in Tierarztpraxen arbeitenden Veterinärmediziner beschäftigen sich etwa 60 % hauptsächlich mit Kleintieren. In 64 % der Tierarztpraxen ist der Kleintieranteil größer als 50 %. Weitere 60 Kleintiermediziner sind in der Lehre tätig und gehören zum 150-köpfigen Professorenteam der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Die Tierärzte unterstehen in Österreich dem Bundeskanzleramt (Sektion Veterinärverwaltung). Die Standesorganisation der Veterinärmediziner ist die Bundeskammer der Tierärzte Österreichs. Jedes der neun Bundesländer Österreichs verfügt über eine Landeskammer. Die Mitgliedschaft ist für alle aktiven Tierärzte Pflicht.

Daneben gibt es zwei Berufsverbände: Die Österreichische Gesellschaft der Tierärzte (ÖGT) mit etwa 960 Mitgliedern und die Vereinigung Österreichischer Kleintiermediziner (VÖK) mit 1050 Mitgliedern. Die VÖK ist Mitglied der World Small Animal Veterinary Association (WSAVA) und der Federation of European Companion Animal Veterinary Associations (FECAVA). Das offizielle Organ der VÖK ist das European Journal of Companion Animal Practice (EJCAP), welches zweimal jährlich erscheint. Die Vereinigung Österreichischer Kleintiermediziner informiert ihre Mitglieder sechsmal pro Jahr über alle nationalen und internationalen Aktivitäten.

VÖK und die Zukunft:

Der Beitritt Österreichs zur EU brachte für die österreichische Tierärzteschaft teils Hoffnung, teils Enttäuschung: Die freie Niederlassungsmöglichkeit innerhalb Europas in Ländern mit günstigeren Voraussetzungen (niedrigere Steuern, größere Palette an zugelassenen Medikamenten, etc.) wird sich, wahrscheinlich aufgrund von Sprachbarrieren, eher selbst begrenzen. Bislang haben insgesamt 28 österreichische Tierärzte die Möglichkeit zur freien Niederlassung innerhalb der EU wahrgenommen.

Angesichts einer stagnierenden Heimtierpopulation und der stetig steigenden Anzahl von Studienabgängern, ständig wachsenden Kosten für den Start als Freiberufler und steigendem Konkurrenzdruck, werden sich die Kleintiermediziner in Österreich nicht nur gezwungen sehen, sich zu spezialisieren und Marketingstrategien anzuwenden, sondern auch nach Nischen Ausschau zu halten und neue Betätigungsfelder für Tierärzte zu schaffen. Eine exakte Preispolitik und berufliche Fairness werden zunehmend an Bedeutung gewinnen. Noch sind die Gewinnmöglichkeiten gut, die Situation wird aber zunehmend schwieriger.

Wie die Zukunft der österreichischen Kleintiermediziner aussehen wird, wird nicht nur an jedem einzelnen Kleintierpraktiker liegen, sondern muß und wird auch eine der Hauptaufgaben der VÖK im neuen Jahrtausend sein